Einleitung

,,Weil der Betrachter der Vergangenheit auf Schritt und Tritt sittlichen Entscheidungen begegnet und überall darauf stößt, wie die Menschen sich als Herrschende und Leidende, Genießende und Darbende, Genügsame und Begehrende verhalten haben, genügt die Kategorie der Richtigkeit nicht. Der Wahrheitsanspruch schließt die Forderung nach Gerechtigkeit ein. Der Historiker will nicht nur feststellen, wie es gewesen ist, sondern eben damit wg'eich den Menschen ihre Ehre geben, ihre Verstricktheit in Schuld und Schicksal zeigen, das Böse und Dunkle beim Namen nennen, das Bessere nicht verschweigen".

Reinhard Wittram ( Wahrheit in der Geschichte, 1958)

In der folgenden Darstellung wird in kurzen, erläuternden Texten und mit mehreren Ilustrationen beschrieben und veranschaulicht, wie sich die Sportfliegerei unter den neuen Bedingungen auf dem Gelände des Flugplatzes Halle- Nietleben entwickelt hat.

Charakteristisch für die halleschen Flugsportler war und ist, daß sie mit großer Initiative, Kreativität und hoher Einsatzbereitschaft bemüht waren, den damaligen ökonomischen und technischen Möglichkeiten entsprechend, einen attraktiven Fliegerdub aufzubauen. Alle Flugsportler waren daran interessiert die Tradition des Flugsportes im halleschen Territorium sowohl im Segel-, Motor- und Modellflug fortzusetzen. Dabei beteiligten sich nicht nur fortgeschrittene Flieger, sondern auch sehr viele junge Leute, die als ,,Anfänger" zum ersten Mal an einer fliegerischen Ausbildung teilnahmen.

In diesem Zusammenhang sollen auch die Erfolge der Piloten der fünfzger und sechziger Jahre gewürdigt werden, die sie bei nationalen und internationalen Wettbewerben und Meisterschaften erreicht haben und deren Leistungen auch international geachtet wurden.

Dieses Schriftstück soll nicht nur ein Beitrag zur Bewahrung von Stätten deutscher Luftfahrtgeschichte sein, sondern gleichzeitig auch der Aufarbeitung und Bewältigung der DDR- Geschichte auf dem Gebiet des Sporttluges in der Region Halle dienen.