Stadt Merseburg
Der Oberbürgermeister


Liebe Freunde der Luftfahrtgeschichte,


ich freue mich, dass die Luftfahrtgeschichte der Stadt Merseburg im Rahmen der Schriftenreihe zur ,,Luftfahrtgeschichte im Land Sachsen-Anhalt" aufgegriffen und umfassend dokumentarisch belegt dem interessierten Leser nähergebracht wird. Wie dem Inhaltsverzeichnis zu entnehmen ist, hat sich der Autor Hans Heyne intensiv mit der Merseburger Luftfahrtgeschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart beschäftigt. Beginnend mit den ersten Flugversuchen des Piloten und Konstrukteurs Georg Lauer und dem ersten Start einer Maschine seiner Flugzeugwerke GmbH im Jahr 1912 beschreibt der Autor die wichtigsten Ereignisse. Das ist nun 90 Jahre her, und seitdem hat sich in Merseburg in Sachen "Fliegerei" eine Menge ereignet. Der Großflugtag 1925, an dem ein Flugzeug auf den Namen Merseburger "Rabe" getauft wurde, die Teilnahme des Merseburger Rekord-Segelfliegers Rudolf Oeltzschner am Rhönwettbewerb 1935, die Einweihung des Fliegerhorstes im gleichen Jahr, die Einrichtung der Außenstelle der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG Dessau 1941, der Abzug der russischen Fliegereinheit 1992, sowie die Erteilung der Genehmigung für die Nutzung des Flugplatzes als Sonderlandeplatz 1997, waren entscheidende Ereignisse in der Luftfahrtgeschichte.

Durch Initiative des Merseburger Luftsportvereins sowie durch Unterstützung von Stadtverwaltung und Stadtrat wurde diese Genehmigung erteilt und im Amtsblatt der Stadt am 24.11.1997 offiziell verkündet. Damit war ein wichtiger Standortfaktor für die Entwicklung Merseburgs gesichert. Die Stadt begann nach dem Abzug der russischen Armee das 250 ha große Flugplatzgelände mit Hilfe von Fördermitteln durch die Bundesanstalt für Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt und dem Förderfonds Chemie zu entwickeln. Ein gigantisches Projekt wurde in Gang gebracht.

150 000 m3 Bauschutt durch den Abbruch von 39 Sheltern wurden bewegt, 72 000 Bäume und Sträucher gepflanzt, 450 Arbeitskräfte des 2. Arbeitsmarktes für die Dauer von drei Jahren beschäftigt. Der Lohn vieler Mühen ist der Beginn der Entwicklung des "Airparks" auf rund 100 ha, die Sanierung des Fliegerstädtchens als eines der begehrtesten Wohngebiete in Merseburg, die Errichtung des Merseburger Luftfahrt- und Technik-Museumsparks und die Ansiedlung von fünf Vereinen auf dem ehemaligen Militärflugplatz.

Dank der Initiative der Mitglieder des Luftfahrt- und Technik-Museumsparks e.V., des Merseburger Luftsportvereins e.V., des Flugsportvereins ,,Rudolf Oeltzschner" e.V., des Modellflugclubs Merseburg-Mücheln e.V. und des Fallschirmspringerclubs Merseburg e.V. ist das Gelände zu einem Anziehungspunkt jährlich tausender Besucher entwickelt worden. Das belegen Zahlen zum Tag der Offenen Tür, zum Trabitreffen sowie zum Tag der Feuerwehren - alles Veranstaltungen, die gemeinsam mit den Mitgliedern o. g. Vereine organisiert wurden.

Die Stadt wird die Initiativen der Vereine weiterhin unterstützend begleiten.

Reinhard Rumprecht                                                     Merseburg, Juni 2002
Oberbürgermeister